Abgabevertrag und Abgabegebühr
Warum der Tierschutzverein die Herausgabe von Vermittlungstieren vertraglich regelt und eine Abgabegebühr verlangt.
„Was nichts kostet, ist auch nichts wert.“ Auch wenn man dieser Aussage nicht uneingeschränkt zustimmen kann, ist sie im Kern durchaus zutreffend: Muss man für etwas den Geldbeutel zücken, überdenkt man die Anschaffung etwas genauer.
Ein Tier lebt meist viele Jahre. Über diesen langen Zeitraum müssen die Ernährung, eine ordentliche Pflege und die tierärztliche Versorgung sichergestellt sein.
Der Tierschutzverein hat die Verpflichtung, Vermittlungstiere nur an Personen zu übergeben, die überzeugend darlegen, dass sie einen adäquaten Pflegeplatz gewährleisten können.
Dabei hilft uns die gesetzliche Regelung mittels eines Abgabevertrags. In diesem werden die Personendaten festgehalten und die Besitzrechte geregelt: Der Tierschutzverein bleibt Eigentümer des Tieres und der neue Betreuer ist der Besitzer. So erhält der Tierschutzverein das Recht, Kontrollbesuche durchzuführen und das Tier bei schlechter Haltung oder anderen negativen Umständen wieder zurückzuholen.
Abgabegebühr ist Schutzgebühr
Die Abgabegebühr sollte eigentlich Schutzgebühr heißen. Denn tatsächlich dient sie vorrangig dem Schutz des Vermittlungstiers, das Tier bekommt durch die Gebühr eine Wertigkeit.
In der Regel deckt die Abgabegebühr nur einen Teil der angefallenen Kosten. Mit Ankunft eines Tieres bei uns im Tierheim fallen Ausgaben für die tierärztliche Untersuchung und, je nach Gesundheitszustand, die Behandlung an. Dazu gesellen sich noch Kosten für Pflege und Futter.
Die Höhe der Abgabegebühr kann, je nach Tier, variieren. Maßgebend sind die Art des Tieres, die Dauer des Aufenthalts und die medizinischen Aufwendungen.
Ab und zu sagt man uns vorwurfsvoll: „Seid doch froh, wenn ihr eure Tiere überhaupt los werdet!“ Doch dem Tierschutzverein geht es nicht ausschließlich um eine schnelle Vermittlung. Ein wichtiger Teil unserer Aufgabe besteht darin, für jedes Tier ein passendes und dauerhaftes Zuhause zu finden.
Jeder Tierfreund wird diese Vorgehensweise verstehen und begrüßen.